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De beryllo

Nicolai de Cusa Opera omnia 11,1

Erschienen am 01.01.1988, 1. Auflage 1988
148,00 €
(inkl. MwSt.)

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783787307494
Sprache: Deutsch
Umfang: XXXIX, 148 S.
Format (T/L/B): 2 x 31 x 23.5 cm
Einband: Kartoniert im Schuber

Beschreibung

Hauptthemen der Schrift De beryllo sind coincidentia oppositorum und das Streben nach Gotteserkenntnis. Die Koinzidenz wird durch einen Vergleich erläutert: Wird ein Beryll zugleich konkav und konvex geschliffen, dann ermöglicht er, zuvor Unsichtbares zu sehen. Wenn den Augen der Vernunft ein vernunftgemäßer Beryll, der die größte und kleinste Form zugleich hat, richtig angepaßt wird, dann wird durch seine Vermittlung der unteilbare Ursprung von allem berührt, aber nicht erfasst; die coincidentia oppositorum ermöglicht eine nicht begreifende Schau Gottes. Dieser Grundgedanke wird im Ausgang von mathematischen Beispielen und in fortwährender Auseinandersetzung mit anderen Philosophen und Theologen erläutert. Für die zweite Auflage wurde der Text auf der Grundlage von vier Handschriften konstituiert; der früheste Textzeuge, codex Yale 334, war dem Herausgeber der ersten Auflage des Beryll unbekannt. Berücksichtigt wurden auch die frühen Druckausgaben. Dem Text sind beigegeben: Variantenapparat, Quellen- und Parallelennachweise, Testimonienverzeichnis; ausführliche Adnotationes vervollständigen Quellen und Parallelen und enthalten darüber hinaus Beiträge zur Begriffsgeschichte. Die Einleitung gibt Aufschluß über Ort und Zeit der Abfassung sowie über die Textzeugen und begründet die Konstitution des Textes; Indices bilden den Abschluss der Ausgabe.

Autorenportrait

Nikolaus von Kues (Nicolaus Cusanus) kommt 1401 im heutigen Bernkastel-Kues zur Welt. Nach kurzem Studium der freien Künste in Heidelberg widmet er sich an der Universität Padua dem Kirchenrecht. Nach der Priesterweihe um 1440 wird Nikolaus 1448 zum Kardinal ernannt. 1433 verfaßt Nikolaus auf dem Basler Konzil seine erste grundlegende Schrift De concordantia catholica, in der er als Jurist und Theologe eine neue Ekklesiologie, eine allgemeine Konzils- und Staatstheorie sowie eine darauf aufbauende Reichsreform entwirft. Die erste von Nikolaus zur Veröffentlichung bestimmte philosophisch-theologische Schrift De docta ignorantia ist grundlegend für das Verständnis seines Denkens. Hier entwickelt er seinen berühmt gewordenen Begriff der "coincidentia oppositorum" der theologisch von der Suche nach Gott und philosophisch von der Jagd nach Weisheit geleitet ist. Mit der Einsicht in das Nichtwissen des Wissens distanziert sich Nikolaus von der ontologisch bedingten Erkenntnismetaphysik der Hochscholastik, um ein neuzeitliches Wahrheitsverständnis zu begründen. Nikolaus von Kues verbringt die letzten sechs Jahre seines Lebens am Hofe des Papstes in Rom und stirbt 1464.